Begegnung zwischen den Alpen und dem Himalaya
Kürzlich erlebten wir einen spontanen Besuch einer beeindruckenden Persönlichkeit: Ang, eine Frau aus der Sherpa-Gemeinschaft, erzählte uns ihre faszinierende Lebensgeschichte, die weit über die Berge hinausgeht.
Eigentlich war sie auf der Durchreise zwischen Österreich und der Schweiz und hat kurz bei unserer Führerin Marina vorbeigeschaut. Dabei haben die beiden die aktuelle Outdoor-Sonderausstellung "Bergbauern in aller Welt" angeschaut - das Thema hätte nicht treffender sein können! Die Schautafeln, die Informationen über ihre Heimat bereitstellten, haben sie besonders begeistert. "Es war erstaunlich zu sehen, wie viel die Menschen hier über Nepal und den Himalaya wissen", erzählte sie mit einem Lächeln.
Ang stammt aus Lukla, einem kleinen Ort in Nepal, das als Eingangstor zum Himalaya gilt. Heute lebt sie in Kathmandu, der Hauptstadt des Landes. Doch ihre Wurzeln und ihre Leidenschaft für die Berge sind nie verloren gegangen. Von September bis Dezember führt sie Himalaya Sherpa Trekking-Touren und Expeditionen durch, die bis zum Mount-Everest-Basecamp führen – ein Traum für viele Abenteurer.
Besonders spannend war es, zu hören, dass Ang während der Sommersaison in Kärnten, Österreich, auf einer Hütte gearbeitet hat. Dort, umgeben von den österreichischen Alpen, fühlte sie sich wie zu Hause. Doch Ang ist nicht nur Trekking-Expertin. Vor ihrer Zeit als Expeditionsleiterin arbeitete sie als Englisch- und Wissenschaftslehrerin an Schulen, die von Sir Edmund Hillary in Nepal gegründet wurden. Diese Schulen sind ein wichtiger Bestandteil der Sherpa-Gemeinschaft, da sie den Kindern in abgelegenen Regionen eine gute Bildung ermöglichen.
Ihre Eltern betreiben in Lukla eine Herberge, die von vielen
bekannten Bergsteigern besucht wurde – darunter auch Reinhold Messner. Man merkt, dass Ang tief mit ihrer Kultur und ihrer Heimat verbunden ist, obwohl sie mittlerweile ein Leben führt, das zwischen den höchsten Gipfeln der Welt und den beschaulichen Alpen hin- und herpendelt.
Dieser unerwartete Besuch hat uns einmal mehr gezeigt, wie klein die Welt der Berge ist und wie stark die Liebe zu den Bergen Menschen aus ganz verschiedenen Teilen der Erde verbindet.